anneslagblog

another day filled with arts

ok, ran an den speck. an die künste. heute auf dem blog-plan stehen: design, film, feminismus, skulpturales, yabatech und der fachbereich für bildende künste, cca lagos (centre for contemporary art, lagos), jazzhole, photographie und the big drama.

auf los gehts los. los. goethe lud künstler_innen zu einem gespräch am montag morgen, die sich den verschiedenen sparten des designs, filmemachens, der photographie und plakatkunst sowie dem skulpturalen widmen. mein absoluter favorit – geschuldet meiner liebe zu hiphop und seiner nähe zu graffiti – gleich zu beginn: karo akpokiere vom seek project.

ein zitat von seiner visitenkarte: „borne out of primal need to be relevant as artists in the world we live in and to make our art as accessible and visible as possible.“ ein junger mann, der mit seinen illustrationen und layouts in vielerlei hinsicht anspricht. ob politischer hintergrund oder alltäglicher wahnsinn, hier finde ich vertrautes und unbekanntes wieder. zudem spricht mich wohl die fülle und bewegtheit der grafiken an.

mehr infos zu seinen arbeiten und shirts, um seine kunst überall zeigen zu können: http://www.seekproject.com/home1.html

ich werde versuchen, karo ein paar kontakte zu designern in europa zu verschaffen. eine ausstellung oder ein paar shirts in der urban dance szene wären toll. die ersten schritte in diese richtung hat er bereits hinter sich. let’s push it further!

n on n on n on. alafuro sikoki (http://www.studiosikoki.com/).

für alle, die sich für feministische und politisch-motivierte kunst interessieren, ein super tipp! ob photographie, design, installationen… ich habe den eindruck, sie ist für verschiedene medien und materialien offen. bitte checkt ihre website!

  

ab zum film! chika anadu, eine junge filmemacherin, die sich vor allem um die zuteil schlechte technische ausbildung der filmleute sorgt. als regisseurin sucht sie nach kameraleuten, die ihre kamera zu bedienen wissen und darüberhinaus eigene visionen von bildern haben – auf erfahrungen und wissen über perspektiven, licht, schnitte und dramatik fußend. nicht leicht zu finden, wie sie zugeben muss. daher fordert sie: eine bessere ausbildung durch personal von außen. dies ist also ein aufruf an alle kameraleute, cutter, szenografen and so on! kommt nach lagos und bietet den wissensdurstigen eure kenntnisse. workshops sind immer eine gute idee und goethe unterstützt euch vielleicht…

(chika anadu links im foto)

more info: chika anadu – bio, interview festival cannes – residents of the 21st session, berlinale talent campus (kurzfilm „epilogue“), info zum film „b for baby boy“.

skulpturen, collagen, design, fashion: der name taiye idahor steht für all dies. leider erfuhren wir nicht allzu viel in unserem gespräch am montag morgen. nach einer kurzen recherche im netz hat es mir ihr blog angetan. das verspricht mehr und sollte im auge behalten werden: http://taiyeidahor.blogspot.com/

zudem ein paar hintergrundinfos: artikel im blog lagos and found und zwei fotos ihrer arbeiten (ich sage nur: japan, japan!):

  

nach einer intensiven auseinandersetzung mit den künstlerischen arbeiten der anwesenden, schlenderten wir hinüber zum freedom park, um zu mittag zu essen. der freedom park ist einer der seltenen, raren, fast nie zu findenden parks in lagos. da es unüblich ist, während der arbeit pausen zu machen oder sich am abend für spiele, relaxen und co. im park auf einer decke zu treffen, gibt es vergleichsweise wenige grünanlagen und parks in der millionenstadt. allgemein gibt es wenige ruhige orte. am frühen morgen (und damit meine ich früh, also gegen 5 oder 6 uhr) verlassen die meisten ihr heim ohne frühstück – ok, das passiert auch in deutschland – ohne kaffee, ohne tee, mit nichts – das gibts dann schon seltener im kaffeesüchtigen deutschen lande. irgendwann gegen mittag schiebt sich die durchschnittsnigerianerin im gehen dann etwas agege bread (brot), akara (bohnengemisch) oder plantain (hm, gegrillte banane) zwischen die zähne und denkt vor dem abend nicht mehr ans essen. dann gibts meist im trauten heim ein abendmahl, mit gari, reis, stew (scharfe soße) und fleisch oder hühnchen. doch wir europäer folgten an diesem montag mittag unseren westlich-verwöhnten instinkten und bestellten leckere speisen (asiatisch war auch dabei) in einem der kleinen restaurants im freedom park.

  

ein hinweis: in den restaurants der stadt sollten mann und frau ein wenig zeit und die übliche geduld mitbringen. es kann einige zeit in anspruch nehmen, bis das essen auf dem tisch landet. zudem ist nicht gesichert, dass es ist, was bestellt wurde… in den kleinen garküchen und „ständen“ am straßenrand geht es hingegen fix. eben der typische snack auf die hand.
für alle, die mehr über freedom park erfahren wollen, gibt es hier einen weblink. der park geht zurück auf ein gefängnis – einige der alten orte (z.b. die zellen, im zentrum des zweiten bild ist eine art überdachter gang sichtbar – heute treffen sich junge leute in den kleinen „zellen“, um unentdeckt zu knutschen) wurden in neuer form aufgebaut – als eine art erinnerungsmahl – und durch orte des vergnügens ergänzt: neben den grünanlagen, einem kleinen museum und restaurants gibt es eine bühne, auf der auch goethe verschiedene konzerte und performances stattfinden ließ.

gestärkt machten wir uns sogleich auf den weg zu yabatech, einer universität in yaba, die einen künstlerischen fachbereich beherbergt. leider blieb uns nicht viel zeit, zu reden und alles, auch die arbeitsräume, zu besichtigen. hier ein paar eindrücke:

  

wie sich zeigt, stammt die inspiration aus der direkten umgebung und wir in unterschiedlichster weise verarbeitet – das alltägliche leben ist kunst. yabatech führt uns dies eindrücklich und so simpel vor augen.

weiter ging es zum cca (centre for contemporary art, lagos), welches ebenfalls in yaba ansässig ist. ein unscheinbares gebäude, in dem auf zwei stockwerken ein kleiner ausstellungsraum und eine bibliothek untergebracht sind. besonders die bücher und zeitschriften locken jederzeit interessierte künstler_innen an. hier gibt es mehr infos zum cca (leider sind die infos auf der internetseite ein wenig veraltet).

das finale der dreitägigen tour fand im jazzhole statt, einem platten- und buchladen, der ebenso als café und konzertbar dient. gepackt mit literatur und musik bis zum rand, bietet jazzhole echten kaffee und leckere sandwiches – alles leider zu europäischen preisen. falls ich nach einer platte suchen sollte, mach ich das defintiv nicht hier. die märkte bieten gleiches für die hälfte des preises an. aber hei, eine schöne atmosphäre einen cappuccino umgeben von büchern zu schlürfen.

  

die künstler_innen, die wir hier trafen, kann ich leider nicht mehr alle erinnern. aber einige namen seien genannt: kunle tejuoso, besitzer des jazzhole und des integrierten buchladens glendora books (interview mit kunle); multi-media künstler uchay joel chima (ein paar infos gibts hier und hier); die fotografen uche chames iroha, andrew esiebo und george osodi (beide letztere müsst ihr euch dringend ansehen – die arbeiten, die bereits in internationalen magazinen erschienen, sind bester fotojournalismus);  der bildhauer olu amoda (out of the ordinary & ein eintrag in einem blog) und zu guter letzt der fotograf und filmemacher tam fiofori, der meine aufmerksamkeit durch einen liebevollen hinweis erlangte, während ich mit meiner nikon fotografierte: „you know what’s the most interesting part about the digital camera? the delete button.“ wie recht er hat. hier eines seiner bilder (seine arbeiten sind sehr dokumentarisch und thematisieren die traditionen nigerias):

all diese künstler_innen näher kennenzulernen, braucht zeit. ich freue mich, den ein oder anderen wieder zu treffen und ideen mit ihnen diskutieren zu können. ich wünsche euch viel spaß beim entdecken und melde mich in meinen nächsten beiträgen vom strand, einer austellung und surulere. bis dahin, ka chi fo (gute nacht).

Dieser Beitrag wurde am Februar 22, 2012 um 11:00 pm veröffentlicht. Er wurde unter africa, arts, travel report abgelegt und ist mit , , , , , , , , , , getaggt. Lesezeichen hinzufügen für Permanentlink. Folge allen Kommentaren hier mit dem RSS-Feed für diesen Beitrag.

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